Axel Pfefferkorn

Der Bühnenbildner Axel Pfefferkorn (2023)

Axel Pfefferkorn

Das Bekenntnis zur lebenslänglichen Passion fürs Theater war Axel Pfefferkorn, geboren 1943 in Zwickau, Wegweiser durch ein langes und erfülltes Berufsleben. Es geleitete den parteilosen Theatermann sicher und unbeirrbar durch die Zeit der DDR, durch die Wende-Wirren, sowie durch die Jahre im Leipzig der wiedervereinigten Republik.

In Abwandlung des berühmten Zitats von Protagoras, dem großen griechischen Philosophen und Vorsokratiker, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei, stand über dem bühnenbildnerischen Schaffen Axel Pfefferkorns das kreativ-handwerkliche Motto seiner Bühnenarbeit:

„Der Schauspieler ist das Maß aller Bühnen!“

Ihm, dem Schauspieler und seiner dramatischen Wirkung, so Axel Pfefferkorn, haben die Arbeiten der Regie, der Technik und selbstverständlich auch das Bühnenbild stets vorrangig zu dienen.

Erste Erfahrungen

Axel Pfefferkorn entdeckte schon früh seine Liebe zum Theater. Fürs Schultheater entwarf er gemeinsam mit den Mitschülern und Mitschülerinnen Kostüme, bemalte Kulissen, entwarf Masken. Angeregt durch eine Begegnung mit dem am Zwickauer Theater arbeitenden Bühnenbildner Axel von Flocke reift der Wunsch, Bühnenbildner zu werden.

Studium

Nach einem praktischen Jahr am Operntheater in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) unter der Leitung von Horst Leiteritz begann Axel Pfefferkorn 1963 das Bühnenbildstudium an der Kunstakademie in Dresden bei Prof. Reichard, währenddessen erste Bühnenarbeiten entstanden. Nach dem Diplom engagierte Leiteritz, inzwischen Ausstattungsleiter am Theater Zwickau, den jungen Bühnenbildner als Kollegen. In späteren Jahren bezeichnete Axel Pfefferkorn den nur wenig älteren Leiteritz als seinen Mentor, der auch in schwierigen Zeiten mit viel Kreativität und noch mehr Pragmatismus hervorragende Ideen umzusetzen wusste.

Stationen einer Bühnenbild-Karriere

Im Anschluss an den Wehrdienst arbeitete Axel Pfefferkorn zunächst in Cottbus, bevor ihm General-Intendant Prof. Karl Kayser 1976 am Leipziger „Theater-Kombinat“ eine Stelle als Bühnenbildner anbot. Dort fand Pfefferkorn seine künstlerische Heimat und dauerhafte Wirkstätte und übernahm 1982 zusätzlich die Leitung der Zentralwerkstätten. Von 6:45 Uhr bis 17:00 Uhr hieß es: Koordination von circa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Überwachung des Produktionsablaufs, Materialbeschaffung sowie Begeisterung und Überstunden fürs Theater.

Künstlerisch-bühnenbildnerische Stationen am Leipziger Schauspielhaus waren unter anderem Stücke von Autoren wie Volker Braun, Heiner Müller, Tschingis Aitmatov, Rainer Werner Fassbinder, Peter Brasch oder Tankred Dorst. Stücke dieser Autoren waren zum größten Teil in der DDR verboten, konnten aber dank des großen persönlichen Einsatzes von Prof. Kayser dennoch aufgeführt werden.

Mit der Wende 1989 zerbrach das „Theater-Kombinat“ und Pfefferkorns neue Wirkstätte wurde „Das Hauswald-Schauspiel“. Mit dem von Leander Haußmann inszenierten Stück „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo und Franca Rame begann am 14. November 1990 die „neue Zeit“. Letzte Station im Wirken von Axel Pfefferkorn als Bühnenbildner vor seinen ausschließlich freischaffenden Engagements war das Hessische Landestheater in Marburg. Schlusspunkt seiner aktiven Laufbahn bildeten dann ab 2005 die Aufführungen der Schlossfestspiele Rauischholzhausen.

„Ein zweites Leben wäre nötig, um manches anders oder besser zu machen, aber das sollen die Nachkommenden tun. Mögen ihnen die Tore offen stehen für die Verwirklichung ihrer Vorhaben und Träume“, fasst Axel Pfefferkorn sein Wirken als Bühnenbildner zusammen.

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